Internationale Elite der Modellflieger im Grabfeld

Ganz sicher hat der eine oder andere am Sonntag, den 30.09.2018 im Bereich Merkershausen-Kleinbardorf kleinere und größere Flugzeuge am Himmel beobachtet. Grund dafür war das Modellfliegertreffen am Flugplatz „Himmelreich“ des Aero Club Bad Königshofen. Wer dann einmal zum Flugplatz fuhr konnte dort an die 40 verschiedene Flugmodelle sehen, die natürlich nicht nur ausgestellt waren, sondern auch in die Luft gebracht wurden. Die Modellflieger mussten dazu anstehen, denn es konnte jeweils nur ein Flugmodell gestartet werden. Die internationale Elite mit Profipiloten war gekommen, um ein Wochenende im Grabfeld zu verbringen. „Es ist eine herrliche Gegend… ein Super Flugplatz.. nette Leute… Kameradschaft und Freundschaft…“ die verbindet, sagten die Gäste.

Etwas, das Alfred Hoffmann, Vorsitzender im Aero Club Bad Königshofen natürlich gerne hörte. Er berichtet, dass vor zwei Jahren über Markus Ammon aus Hofheim, Mitglied im Aero Club Bad Königshofen, der Kontakt zu dessen Modellflugfreunden zustanden kam. Er ist ein echter Profi und seit vielen Jahren eng in der deutschen Modellflugszene verhaftet. Er konnte seine Modellfliegerfreunde aus Deutschland und Europa für seinen „Heimatflughafen am Himmelreich“ begeistern und so trafen sie sich nun erneut zum professionellen Modellflug „Am Himmelreich“. Ihnen gefiel es so gut, dass sie damals entschieden diese Treffen weiterhin am Flugplatz in Bad Königshofen vorzunehmen. Neben der Frankenmeute, die an diesem Wochenende in der Stadt war, ein weitere Highlight.

Die Zuschauer waren begeistert über das, was sie da zu sehen bekamen und so stellte man schnell fest, dass der Flugplatz „Am Himmelreich“ Bad Königshofen nicht nur ein Flugplatz für „große“ Flugzeuge ist. Alfred Hoffmann: „Er hat die Zulassung als Modellfluggelände, auf dem Modelle bis 25 Kilogramm geflogen werden dürfen.“ Um diesen Sport am Wochenende ausführen zu können war das Gelände am Himmelreich für die bemannte Fliegerei gesperrt, sodass den Modellflugpiloten der uneingeschränkte Luftraum über dem Flugplatz zur Verfügung stand. Zwischen Düsenjets, Oldtimern, Hubschraubern und Modellkunstflugvorführungen wurden zahlreiche staunende und interessierte Gäste über spannende Details rund um den Modellflug informiert und bekamen ein abwechslungsreiches Programm zu sehen.

Die optischen Highlights waren wohl die Boeing FA 18 mit 24,8 Kilogramm, zwei Triebwerken und zwei Turbinen und einer Schubleistung von 20 Kilogramm, erklärte Markus Ammon.  Bis zu 300 Stundenkilometer sind dann keine Seltenheit, mit der die Modellflugzeuge am Himmel am Sonntag in Bad Königshofen flogen. Was gab es noch? Markus Ammon nennt einen russischen Kampfjet, der originalgetreu nachgebaut ist und bereits in der kommenden Woche bei einem Modellflugtag in China zu sehen ist. Vor Ort sah man die Hughes H1, einen Albatross, den Eurofighter und unter anderem eine Transall. Es waren die verschiedensten Modelle, die von Piloten jeden Alters gesteuert wurden.

Markus Ammon aus Hofheim hat mit neun Jahren das Modellfliegen begonnen. Eine Charter Maschine noch mit Glühzylinder und einer Spannweite von 1,50 Metern war sein erstes Flugzeug. Natürlich müssen die Piloten die Steuerung ihres Flugzeugs beherrschen, „sonst sind schnell einmal einige Tausend Euro nur noch Schrott.“ Dieses Fingerspitzengefühl, das ein Modellfliegerpilot besitzen muss, zeigte sich zum Beispiel bei der Vorführung eines Hubschraubermodells, womit der Besitzer waghalsige Kunststücke zeigte, aber seine Maschine „immer im Griff hatte.“ Modellflieger üben dafür und sind fast jede Woche unterwegs. Zum Flugplatz am Himmelreich sagt Markus Ammon, dass sich seine Fliegerkameraden hier sehr wohl fühlen und man von der familiären Atmosphäre angetan ist, aber auch von den Platzverhältnissen.

Natürlich bekamen die Zuschauer vor Ort entsprechende Informationen über das jeweilige Modell und über die Modellfliegerei allgemein. Es handelt sich dabei entweder um die Verkleinerung eines Vorbildes aus der personentragenden Luftfahrt oder um ein Modell, das in dieser Bauart nur im Modellflug vorkommt. Alfred Hoffmann erinnert sich an den ersten Modellflugtag im Jahr 2015. Damals wurden beispielsweise eine Piper L4 im Maßstab 1:1,4 und eine Rhönlerche Maßstab 1:1,7 ausgestellt. Die Rhönlerche mit einer Spannweite von 7,8 Metern wurde seit 2006 ganz ohne Bausatz in mühevoller Handarbeit von Günther Schüll gefertigt. Bis Sonnenuntergang waren Modellflugzeuge am Grabfeld Himmel zu bestaunen und letztendlich waren sich die Piloten einig, auch im kommenden Jahr wieder zum Modellfliegertreffen nach Bad Königshofen zu kommen.

Text: Hanns Friedrich